Die Nationalparkgemeinde Fusch zeichnete sich immer schon durch ihre geographische Lage als wichtiger Alpenübergang aus. Bereits aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend datiert ein Dolch, der am Ostfuß des Brennkogels gefunden wurde. Dieser Fund ist der älteste Beweis für die Überquerung der Hohen Tauern.
Der sogenannte "Römerweg" ist allerdings nicht als römische Straße nachweisbar. Es fehlen z. B. die Meilensteine. Jedoch findet man im Bereich zwischen Fuschertörl und Hochtor einen kilometerlangen und 4 Meter breiten Weg. Dieser Weg ist jedoch eher ein Dokument des mittelalterlichen Saumhandels als eines der römischen Legionen. Von Norden wurde Salz nach Süden gebracht und auf dem Rückweg trugen die Haflingerpferde Wein und Gewürze über die Hohen Tauern.
Neben dem Saumhandel war auch im Fuscher Tal der Bergbau ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die sehr hochgelegenen Stollen für den Gold- und Silberbergbau (2.900 bis 3.000 Meter) mußten jedoch erstmals um das Jahr 1600 aufgegeben werden, da eine Klimaverschlechterung den Vorstoß der Gletscher brachte.
Die sogenannte "Kleine Eiszeit" brach an. Immerhin fanden bis zu diesem Zeitpunkt 150 Bergleute hier Arbeit. Der Bergbau wurde erst 1763 wieder aufgenommen und wurde genau 100 Jahre später endgültig eingestellt.
Von großer Bedeutung für den Ort Fusch war der Bau der Großglockner-Hochalpenstraße durch Franz Wallack.
Zwischen 1930 und 1935 ließ hier die Landesregierung unter Landeshauptmann Franz Rehrl diesen wichtigen Alpenübergang errichten, der eine historische Tradierung des Saumhandels ist. Neben der verkehrstechnischen Bedeutung ist diese Straße ein historisches Dokument für die Arbeitsbeschaffung während der Weltwirtschaftskrise.
Auch diente sie als Demonstration für die Lebensfähigkeit und den Leistungswillen der damals jungen Republik Österreichs. Neben dieser baulichen Großleistung des 20. Jahrhunderts kann man im Fuscher Tal auch noch andere bemerkenswerte Bauwerke aus früheren Jahrhunderten besichtigen.
Die Kirche des "Heiligen Wolfgangs" in Bad Fusch wurde um das Jahr 1400 erbaut. Diese doppeltürmige Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals von Lawinen schwerstens beschädigt und drohte zu verfallen. Im Jahr 1986 wurde mit ihrer Restaurierung begonnen und heute kann sie wieder besichtigt werden.
Älter als diese Kirche ist die Kirche von "St. Ägydius und St. Martin". Sie stammt eigentlich aus dem Jahr 1344. Heute steht jedoch hier ein Neubau aus dem Jahr 1971/72. Der alte frühgotische Turm trägt ein Satteldach und Treppengiebel.
Der Name Fusch ist vordeutsch und kommt vermutlich von "fusca" (=die Dunkle, womit wohl die Ache gemeint ist). Erste Erwähnung im Jahre 923 anläßlich einer Waldschenkung. Das Gemeindegebiet hat eine Ausdehnung von 15.800 ha und ist somit die siebentgrößte Gemeinde des Landes.
Einwohnerzahlmäßig ist Fusch mit ca. 800 Bewohnern eine Kleingemeinde. In Fusch herrscht ein reges Vereinsleben, das die Bevölkerung untereinander verbindet und viele Aktivitäten setzt.
Unser Gemeindewappen weist durch den weißen Balken auf die Straße und die Ache hin, der grüne Hintergrund auf die Wälder, der goldene Bär jedoch, stellt die Beziehung zum Ursprünglichen der Landschaft her.
Bad Fusch war einst nach Bad Gastein der bekannteste Kurort Salzburgs. Es wurde besonders durch den Fürstenbischof Kardinal Schwarzenberg gefördert, der 1829 erstmals dort kurte und viel Prominenz anzog. Nach ihm ist auch die ergiebigste Quelle, die Fürstenquelle, benannt.
1893 wurde die Badstraße eröffnet und es wurden einige Hotels erbaut. In den Wirren des 2. Weltkrieges kam der Kurbetrieb zum Erliegen.
Bad Fusch ist aber immer noch einen Besuch wert. Die schöne Umgebung, die reine Luft, die vorhandenen Kneippbecken werden Ihrem Körper und Ihrer Seele guttun. Besuchen Sie auch die neurenovierte Kapelle zum Hl. Hubertus!